Manche Dinge sind bei Betrachtung innerhalb weniger Sekunden schon so was von klar. Nur eben nicht alle Dinge, manches Bedarf der kabarettistischen Aufarbeitung und damit der spitzfindigen Erklärung, logisch, auf der Bühne. Die Stechmücken aus Pirna schweben nur scheinbar ruhig dahin. Wenn sich die surrenden Hobbykünstler zur Probe ihrer Kabarettstücke zusammenfinden, wird nicht selten heiß über die normalen Dramen des Alltags in Politik und zwischenmenschlichen Szenen diskutiert. Da gäbe es im Prinzip endlos Stoff, um diesen für eine Bühnenperformance zu verarbeiten. Nur das Rad unserer Zeit dreht sich scheinbar immer schneller, kaum kann man da noch Schritthalten. Was gestern noch als bittere Wahrheit erkannt wurde, wird 1 Tag später schon als gelogene Fiktion gebrandmarkt und darf morgen schon nicht mehr ausgesprochen werden. Die Kabarettistinnen und Kabarettisten aus Sachsen machen erneut den Versuch des Kreativen und hoffentlich das Beste daraus. Sie wollen polarisieren, ohne zu diktieren, wollen unterhalten, ohne innezuhalten, wollen geradlinig sein, ohne sich zu verbiegen. Musikalisch und mit gespieltem Text werden 45 Minuten nur so vorbeirauschen, vermutlich aber einen bleibenden Eindruck beim geneigten Publikum hinterlassen …